Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Die Gründungsgeschichte des I. reicht bis in die frühen fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, als sich einige Hamburger Bürger engagierten, um die geretteten reichen Archivbestände der jüdischen Gemeinden (→ Archiv) im Hamburger Raum wissenschaftlich auszuwerten.
Nach mehreren Anläufen wurde das I. unter der Leitung von Heinz Mosche Graupe (1906-1997) schließlich 1966 eröffnet und widmete sich damit als erste Forschungseinrichtung in der Bundesrepublik ausschließlich der deutsch-jüdischen Geschichte von der → Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Als Stiftung bürgerlichen Rechts wird das I. von der Freien und Hansestadt Hamburg getragen, Organe der Stiftung sind der Vorstand und ein Kuratorium. Als Direktoren waren Peter Freimark (bis 1992) und Monika Richarz (bis 2001) tätig. Zu den Aufgaben des I. zählen die Erforschung der Geschichte der deutschen Juden, die Heranbildung wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem Gebiet und die Publikation von eigenen und fremden Forschungsergebnissen. Die Bibliothek des I., die im Jahre 2006 über mehr als 40.000 Bände verfügt, ist die bedeutendste historische Spezialbibliothek im gesamten norddeutschen Raum und eine der größten Präsenz- und Forschungsbibliotheken zur jüdisch-deutschen Geschichte in Europa. In den ersten 25 Jahren des Bestehens konzentrierte sich die Arbeit vor allem auf die Dokumentation und historische Bearbeitung der Geschichte der Hamburger Juden, in den letzten Jahren ist zudem eine Ausweitung auf die allgemeine deutsch-jüdische Geschichte sowie eine weitere internationale Vernetzung des I. zu vermerken.