Eichholz, Max

Rechtsanwalt, geb. 3.12.1881 Hamburg, gest. 12.1.1943 Auschwitz

Der Rechtsanwalt und Bürgerschaftsabgeordnete E. setzte sich zeit seines Lebens engagiert für die Belange der Arbeiterschaft ein. Nach dem Abitur am Wilhelmgymnasium und einem Studium in Heidelberg, Marburg und Berlin wurde der promovierte Jurist 1907 in seiner Geburtsstadt als Rechtsanwalt zugelassen. E. war aktives Mitglied der »Gesellschaft Volksheim e.V.«, die sich ehrenamtlich der Aus- und Fortbildung von Arbeiterinnen und Arbeitern widmete. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem E. als Leutnant mit Auszeichnungen teilnahm, gründete er in Hamburg zusammen mit Herbert Ruscheweyh eine eigene Anwaltspraxis, die u. a. Prozesse für die SPD gegen Mitglieder der NSDAP führte. Zudem wurde E. Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und vertrat diese von 1921 bis 1933 in der Bürgerschaft. Seine politische Zugehörigkeit, sein juristischer Kampf gegen die NSDAP und schließlich seine religiöse Überzeugung machten E. zu einem herausragenden Widersacher der Nationalsozialisten. 1935 und 1937 wurde er im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert, nach dem Novemberpogrom 1938 in Sachsenhausen. Nach dem 1938 erfolgten Berufsverbot erhielt E. 1939 eine fünfjährige Zuchthausstrafe wegen »Rassenschande«. Noch während seiner Haftzeit in Fuhlsbüttel wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Stadt Hamburg erinnerte 1963 an E. durch Benennung einer Straße im Stadtteil Lohbrügge.

Kirsten Heinsohn