Israelitisches Krankenhaus

Salomon Heine erbot sich 1839, die gesamte Summe für den Bau eines neuen Hospitals der jüdischen Gemeinde zu übernehmen. Der Bau des 80-Betten-Hauses erfolgte zwischen 1841 und 1843.

Das I. verstand sich als »Institut zur Aufnahme, Verpflegung und Heilung Israelitischer Kranker jedweden Alters und Geschlechts«, nahm aber gegen Bezahlung auch Kranke anderer Konfessionen auf. Seit 1864 verschlechterte sich die finanzielle Lage des Krankenhauses, weil die Gemeinde keine Zwangskorporation mehr war ( DIG). Eine großzügige Schenkung Carl Heines 1865 diente dazu, die Unterhaltungskosten zu decken. Die Gemeinde und das Krankenhaus vereinbarten, dass die Verwaltung des Krankenhauses nun einem Collegium (später: Kuratorium) übergeben wurde. 1866 und 1889 erhielt das I. durch Senatsbeschlüsse die eigene Rechtsfähigkeit. Während des Ersten Weltkriegs diente das Hausals Militärlazarett. Der Krieg und seine Nachwirkungen verursachten finanzielle Probleme. Trotzdem wurde das I. 1931 um eine neue chirurgische Abteilung in einem eigenen Haus erweitert. Obwohl das I. nach 1933 weiter existierte, waren die Schwierigkeiten dieser Jahre außerordentlich. Die Maßnahmen der Machthaber trugen dazu bei, die finanzielle Basis des I. zu untergraben. 1939 übernahm die Stadt die Gebäude des I. Als Ersatz dienten zwei Gebäude in der Johnsallee. Während des Krieges wurde der Bau in St. Pauli dann schwer beschädigt, aber das I. selbst bestand weiter in der Schäferkampsallee. Nach dem Krieg bemühten sich einige zurückgekehrte Mitglieder der Gemeinde um einen Wiederaufbau. 1946 ernannte der Bürgermeister ein neues Kuratorium. Das Gebäude in der Schäferkampsallee war jedoch völlig ungeeignet und eine Rückkehr in die Ruinen in St. Pauli unmöglich. Senat und Bürgerschaft stellten daher Geld und ein Grundstück am Orchideenstieg für einen Neubau zur Verfügung. Die Bauarbeiten wurden in zwei Abschnitten (1958-60 und 1960-61) verwirklicht. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts verfügte das Krankenhaus über 219 Betten; gegenwärtig sind es 205.

Mary Lindemann