Bornplatzsynagoge

Bornplatzsynagoge

Die B. entstand 1904-1906 nach Plänen der Architekten Ernst Friedheim und Semmy Engel im neuromanischen Stil. Nach dem Willen des Gemeindevorstands sollte diese – als einzige im Hamburger Raum freistehende – Synagoge durch ihre Lage und Monumentalität (die mächtige Tambourkuppel hatte ein Außenmaß von 39 m, war innen jedoch nur 19,5 m hoch) sowie einen Baustil, den das ausgehende 19. Jahrhundert als Synonym für »national, deutsch und christlich« ansah, die erreichte politische und rechtliche Gleichberechtigung, die vermeintliche Integration in die christliche Gesellschaft unterstreichen.

Das christlich-öffentliche Äußere – ein bräunlich-gelber Ziegelbau mit Portallaibungen, Fenstersäulchen und Fensterrosen aus rotem Mainsandstein, mit farblosem Ein Ferienkurs aus Schleswig-Holstein besichtigt die  BornplatzsynagogeKathedralglas verglasten Fenstern und farbigen Fensterrosen – umhüllte jedoch einen dem traditionellen Raumschema gehorchenden, reich ausgestatteten Innenraum, dessen Blickfang und architektonischer Höhepunkt der von der Familie Warburg gestiftete Toraschrein aus schwarzem und weißem Marmor mit rötlichen Einlagen war. Der Verwüstung und versuchten Brandstiftung während des Novemberpogroms 1938 folgten im Frühjahr 1939 der zwangsweise Abriß – auf Kosten der Gemeinde – und die Rückgabe des Grundstücks an die Stadt. Zum Gedenkjahr 1988 wurde auf dem als Parkplatz genutzten Gelände nach einem Entwurf Margrit Kahls der Joseph-Carlebach-Platz angelegt, in dessen Pflaster der Grundriss der Synagoge mit den Linien des Deckengewölbes eingelassen ist.

Saskia Rohde