Antisemitismus

Josephsohn, Max

Gewerkschafter, geb. 29.1.1868 Grünthal bei Berlin, gest. 2.2.1938 Hamburg

Judenhäuser

»Judenbörse« Elbstraße (Foto)

Das Reichsgesetz über die »Mietverhältnisse mit Juden« vom 30. April 1939 hob den Mieterschutz und die freie Wohnungswahl für Juden auf und schuf so die Voraussetzung, die jüdische Bevölkerung in bestimmten Stadtteilen ghettoisieren zu können.

Jüdischer Kulturbund Hamburg

Als jüdische Künstler 1933 aus dem Kulturbetrieb in Deutschland verbannt wurden, schlossen sich viele dem J. an, dem einzigen Forum, das – unter strenger Kontrolle der NS-Behörden – einem ausschließlich jüdischen Publikum ein künstlerisch-wissenschaftliches Programm bot. Das Regime förderte die Gründung des Bundes, um die kulturelle Ghettoisierung der Juden zu beschleunigen und um gegenüber dem Ausland Toleranz im Umgang mit der jüdischen Bevölkerung vorzutäuschen.

Jüdischer Religionsverband Hamburg

Am 1. Januar 1938 schlossen sich die Deutsch-Israelitische Gemeinde in Hamburg, die Hochdeutsche Israelitengemeinde zu Altona, die Jüdische Gemeinde in Wandsbek und die Synagogen-Gemeinde Harburg-Wilhelmsburg zum J. zusammen.

Jüdisches Leben zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung (1933-1945)

Boykott 1933

Die mit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 einsetzenden Maßnahmen beschnitten drastisch die Bürgerrechte sowie die Erwerbs-, Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten der knapp 19.000 Juden, die im Frühjahr 1933 in Hamburg, Altona und Wandsbek lebten. Der organisierte Boykott am 1. April 1933 und gezielte Ausschreitungen der SA in der Innenstadt ließen keinen Zweifel daran, was den Juden künftig bevorstand.

Kaiserreich und Weimarer Republik (1871-1933)

Bornplatzsynagoge (Grundsteinlegung)

Zur Zeit der Gründung des Deutschen Reiches lebten in Hamburg etwa 14.000 Juden, das waren gut vier Prozent der 350.000 Einwohner der Stadt. Bereits in den Jahren vor der Reichsgründung waren weitreichende Entscheidungen gefällt worden, die das jüdische Gemeindeleben betrafen: Nach langen Diskussionen war in der Hamburger Verfassung von 1860 die Glaubensfreiheit festgeschrieben worden, d. h., niemand durfte aufgrund seines Glaubens benachteiligt, wie bisher vom Bürgerrecht oder aus bestimmten Berufen ausgeschlossen werden ( Emanzipation).

Konzentrationslager in Hamburg

Bereits Ende März 1933 wurde provisorisch in einer Torfverwertungsfabrik in Wittmoor das erste Hamburger KZ eingerichtet, in dem fast ausnahmslos Kommunisten inhaftiert wurden. NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann unterstützte Pläne der Landesjustizverwaltung, »sämtliche Konzentrationshäftlinge unter einheitliche straffe Verwaltung in Fuhlsbüttel« zu stellen.

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