Pogrom

Antisemitismus

Der Begriff A. ist von einem Wortführer der »antisemitischen Bewegung«, die in den späten 1870er Jahren im Zusammenhang mit der antiliberalen Wende der deutschen Innenpolitik aufkam, von dem Hamburger Publizisten Wilhelm Marr (1819-1904), geprägt worden, um den angeblich fundamentalen, essentiellen und damit unüberwindbaren und für die Deutschen gefährlichen Gegensatz zwischen Juden und Nichtjuden (»Arier«, »Germanen«, »Deutsche«) auszudrücken.

Ausschreitungen, antijüdische

Die Präsenz einer namhaften jüdischen Bevölkerungsminderheit im Hamburger Raum geriet zum exemplarischen Konfliktthema zwischen lutherischer Orthodoxie und pragmatischer Politik, war ein wichtiger Gegenstand im Widerstreit hamburgischer und dänischer Machtansprüche und erwies sich als geeignetes Ventil für die Austragung politischer und sozialer Konflikte innerhalb der Stadt.

Auswanderung

(siehe auch Emigration) In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann der Hamburger Hafen wachsende Bedeutung für den Transit von Auswanderern nach Übersee.

Konzentrationslager in Hamburg

Bereits Ende März 1933 wurde provisorisch in einer Torfverwertungsfabrik in Wittmoor das erste Hamburger KZ eingerichtet, in dem fast ausnahmslos Kommunisten inhaftiert wurden. NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann unterstützte Pläne der Landesjustizverwaltung, »sämtliche Konzentrationshäftlinge unter einheitliche straffe Verwaltung in Fuhlsbüttel« zu stellen.

Neue Dammtor Synagoge

Die N. blieb die einzige Synagoge des gleichnamigen Vereins, zu dem sich Mitglieder der Deutsch-Israelitischen Gemeinde 1894 zusammenschlossen, um eine in den neuen Wohnvierteln Harvestehude/Rotherbaum dringend erforderliche Synagoge zu bauen.

Novemberpogrom

Die Legende, die »Reichskristallnacht« sei in Hamburg ohne größere Schäden verlaufen, weil Gauleiter Kaufmann den Pogrom verboten habe, beruht auf dessen Falschaussagen als Zeuge vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg 1946. Tatsächlich ging der Pogrom nach demselben Muster vonstatten wie andernorts.

Ostjuden

Verfolgung einerseits, ökonomische Verelendung andererseits bildeten den Hintergrund für die Auswanderungswelle, die zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg etwa drei Millionen Juden aus Osteuropa erfasste und vor allem nach Amerika führte.

Inhalt abgleichen