Die Präsenz einer namhaften jüdischen Bevölkerungsminderheit im Hamburger Raum geriet zum exemplarischen Konfliktthema zwischen lutherischer Orthodoxie und pragmatischer Politik, war ein wichtiger Gegenstand im Widerstreit hamburgischer und dänischer Machtansprüche und erwies sich als geeignetes Ventil für die Austragung politischer und sozialer Konflikte innerhalb der Stadt.
(siehe auch →Emigration) In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann der Hamburger Hafen wachsende Bedeutung für den Transit von Auswanderern nach Übersee.
Die ursprünglich aus Livorno stammende Familie C. gehörte im 19. und 20. Jahrhundert zu den einflussreichsten und aktivsten Hamburger Portugiesenfamilien. Der in einem Amsterdamer Waisenhaus aufgewachsene Jehuda de Mordechai C. (geb. 4.9.1808, gest. 11.3.1893) kam aus Amsterdam nach Hamburg, um 1827 als erst 19-Jähriger die Stelle eines Kantors und Lehrers an der kleinen →Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde anzutreten.
Seit Beginn der Ansiedlung von Juden in Hamburg am Anfang des 17. Jahrhunderts hatte die städtische Geistlichkeit vergeblich vom Senat Maßnahmen zur Bekehrung der Juden zum christlichen Glauben, und damit die Umsetzung des Kernstücks der auf die Juden bezogenen Lehrsätze der lutherisch-orthodoxen Glaubenslehre in konkrete Politik gefordert.
Das J. wurde 1710 im Zuge einer Revision der Hamburger Verfassung erlassen, die der Wiederherstellung politischer Stabilität in der Stadt nach der Eskalation heftiger Machtkämpfe zwischen Senat und Bürgern am Ende des 17. Jahrhunderts diente.
Mit dem Bau einer modernen Stadtbefestigung in den Jahren 1616 bis 1628 entstand die Hamburger N. Das neue Befestigungssystem aus Wällen, Gräben und Bastionen umschloss halbkreisförmig die Altstadt und das Gebiet westlich von ihr.