Die B. entstand 1904-1906 nach Plänen der Architekten Ernst Friedheim und →Semmy Engel im neuromanischen Stil. Nach dem Willen des Gemeindevorstands sollte diese – als einzige im Hamburger Raum freistehende – Synagoge durch ihre Lage und Monumentalität (die mächtige Tambourkuppel hatte ein Außenmaß von 39 m, war innen jedoch nur 19,5 m hoch) sowie einen Baustil, den das ausgehende 19. Jahrhundert als Synonym für »national, deutsch und christlich« ansah, die erreichte politische und rechtliche Gleichberechtigung, die vermeintliche Integration in die christliche Gesellschaft unterstreichen.
Die ursprünglich aus Livorno stammende Familie C. gehörte im 19. und 20. Jahrhundert zu den einflussreichsten und aktivsten Hamburger Portugiesenfamilien. Der in einem Amsterdamer Waisenhaus aufgewachsene Jehuda de Mordechai C. (geb. 4.9.1808, gest. 11.3.1893) kam aus Amsterdam nach Hamburg, um 1827 als erst 19-Jähriger die Stelle eines Kantors und Lehrers an der kleinen →Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde anzutreten.