Altstadt/Neustadt

Loewenberg, Jakob

Schriftsteller und Pädagoge, geb. 9./16.3. 1856 Niederntudorf, gest. 7.2.1929 Hamburg

Neustadt

Mit dem Bau einer modernen Stadtbefestigung in den Jahren 1616 bis 1628 entstand die Hamburger N. Das neue Befestigungssystem aus Wällen, Gräben und Bastionen umschloss halbkreisförmig die Altstadt und das Gebiet westlich von ihr.

Nordheim, Marcus

Unternehmer und Stifter, geb. 23.9.1812 Memmelsdorf, gest. 25.11.1899 Hamburg

Piza, Joseph de Mose

Rabbiner, Kantor, Journalist und Übersetzer, geb. 28.2.1824 Altona, gest. 26.9.1879 Hamburg

Pollak, Egon

Dirigent, geb. 3.5.1879 Prag, gest. 14.6.1933 Prag

Pollini, Bernhard

(auch: Baruch Pohl), Intendant, geb. 16.12. 1838 Köln, gest. 26.11.1897 Hamburg

P., einer der wohl schillerndsten Opernprinzipale des 19. Jahrhunderts, begann seine künstlerische Karriere im Fach Gesang. Nach erfolgreichen Jahren als Impresario der italienischen Oper in Moskau und Petersburg übernahm er 1874 die Direktion des Hamburger Stadttheaters an der Dammtorstraße. P. präsentierte allwöchentlich viermal Oper, zweimal Schauspiel, einmal Operette oder Ballett. Dabei bewies er so viel kaufmännisches Geschick, dass zwei Jahre nach Amtsantritt auch die Leitung des Stadttheaters in Altona in seine Hände gelegt wurde und er zudem den Hamburger Senat bewog, die Pacht zu senken, dem Haus eine Subvention und ihm selbst ein Honorar zu zahlen. 175 Erstaufführungen, davon 51 Uraufführungen, volle Häuser und stattliche Überschüsse – das war die Bilanz, die P. nach 23 Jahren vorweisen konnte. Die tragenden Säulen seines Imperiums waren die Gesangssolisten. Sie lockte P. mit hohen Gagen, das Publikum mit ihren großen Namen. War jeder Auftritt der Stars schon eine Gala par excellence, so geriet der Besuch hochgeschätzter Komponisten, darunter Puccini und Tschaikowsky, zum musikalischen Ereignis für die ganze Stadt, zumal die Künstler ihre Werke selbst dirigierten. Meisterhaft verstand es P., jeden Anlass für Festlichkeiten zu nutzen, und für die Hamburger Gesellschaft gehörte es zum guten Ton, dabei zu sein. Ganz andere Töne freilich vernahm man auf Seiten der Dirigenten. Hans von Bülow klagte 1887 über zu viele Dirigate, ein »abgetriebenes« Orchester und selbstherrliche Gesangssolisten. Ein langes Martyrium durchlitt auch Gustav Mahler, seit 1891 erster Kapellmeister am Haus. Kompromisslos wie Bülow, revoltierte er gegen den »Gewalthaber« P. und dessen »Augiasstall«. Ein Dauerkrieg war die Folge, bis man sich 1897 voneinander trennte, wenige Monate vor P.s Tod.

Portugiesisch-Jüdische Gemeinden / Sefarden

Synagoge Bäckerstraße

Im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts wurde Hamburg zu einem begehrten Handelsplatz für englische und niederländische Kaufleute sowie Zufluchtsstätte für Glaubensflüchtlinge wie die Neuchristen (cristãos novos, conversos, marranos) von der Iberischen Halbinsel. Diese Portugiesen waren die ersten Juden, die sich in der protestantischen Hafenstadt dauerhaft niederlassen durften.

Rabbinat

Seit dem 13. Jahrhundert beauftragten die europäisch-jüdischen Gemeinden Rabbiner mit der Lehre und Auslegung des Religionsgesetzes. Während im Rahmen der vormodernen Gemeindeautonomie »Oberrabbiner« und deren Assessoren die Gerichtsbarkeit über die Juden eines bestimmten Sprengels ausübten, erstrecken sich die Funktionen des neuzeitlichen Rabbiners eher auf Predigt und Religionsunterricht. Auch die Hamburger Juden haben im Laufe ihrer Geschichte unterschiedliche Modelle rabbinischer Autorität gekannt.

Rée, Anton

Politiker und Pädagoge, geb. 9.11.1815 Hamburg, gest. 13.1.1891 Hamburg

Riesser, Gabriel

Politiker und Jurist, geb. 2.4.1806 Hamburg, gest. 22.4.1863 Hamburg

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