Sozial- und Wohlfahrtswesen

Logenwesen

1843 riefen aus Deutschland stammende Juden in New York den Independent Order of B’nai B’rith (Söhne des Bundes) als jüdischen Orden ins Leben, der sich vor allem karitativen Zielen widmete. 1882 wurde in Berlin erstmals eine B´nai B´rith-Loge auf europäischem Boden gegründet. In Hamburg konstituierte sich die erste Loge des Ordens im Januar 1887.

Manasse, Käthe

geb. Loewy, Richterin, geb. 7.2.1905 Berlin, gest. 2.7.1994 Hamburg

Melchior, Carl

Bankier, geb. 13.10.1871 Hamburg, gest. 30.12.1933 Hamburg

Nordheim, Marcus

Unternehmer und Stifter, geb. 23.9.1812 Memmelsdorf, gest. 25.11.1899 Hamburg

Robinow, Familie

In der Geschichte der Hamburger Kaufmannsfamilie R. spiegeln sich beispielhaft zwei historische Entwicklungen im 19. Jahrhundert, die für viele deutsche Juden prägend waren: Ein erfolgreicher sozioökonomischer Aufstieg ins Bürgertum zum einen sowie eine fortschreitende Säkularisierung der Gesellschaft zum anderen.

Simonsohn, Berthold

Jurist, Soziologe und Gemeindefunktionär, geb. 24.4.1912 Bernburg (Anhalt), gest. 8.1.1978 Frankfurt a. M.

Singer, Günter

Geschäftsführer und Kantor der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, geb. 14.1.1922 Breslau, gest. 1.11.1989 Hamburg

Sozial- und Wohlfahrtswesen

Wie in allen jüdischen Gemeinden entwickelte sich auch in Hamburg bereits in der Frühen Neuzeit eine jüdische Wohlfahrt, die zunächst durch die Synagogen verwaltet wurde und – abgesehen von der Arbeit einiger Vereine wie Beerdigungsbruderschaften ( Beerdigungswesen) – hauptsächlich die Verteilung von Almosen regelte.

Sternberg, Salomon Meyer

Zigarrenarbeiter und Arbeiterführer, geb. 3.7.1824 Hamburg, gest. 4.1.1902 Hamburg

Nachdem S. die Israelitische Freischule abgeschlossen hatte, arbeitete er als Arbeiter in einer Tabakmanufaktur und wohnte bei seiner Mutter im Lazarus-Gumpel-Stift (29). Dem Arbeiter-Bildungsverein trat er schon im Gründungsjahr 1845 bei. 1847 ging er auf Handwerkerwanderschaft in mehrere Städte Westdeutschlands sowie Brüssel und Antwerpen. S. gehörte wohl dem geheimen Bund der Kommunisten an, dessen Hamburger Gruppe zu den größten in Deutschland zählte. Im September 1848 beteiligte er sich aktiv an der Gründung des Hamburger Cigarren-Arbeiter-Vereins und wurde zu dessen Vizepräsidenten, 1850 zum Präsidenten gewählt ( Sally Eschwege). Er vermittelte den Beitritt der Hamburger Zigarrenarbeiter an die Deutsche Assoziation und setzte sich darüber hinaus erfolgreich für den Anschluss an die berufsübergreifende Deutsche Arbeiter-Verbrüderung ein, die von dem jüdischen Schriftsetzer Stephan Born in Berlin geführt wurde. S. übernahm 1850 die Präsidentschaft im Hamburger Bezirks-Comitee der Verbrüderung. Diese Organisation war die erste, die durch die aus Berlin gesteuerte Gegenrevolution verboten wurde. Dennoch wurde S. von den mehr als tausend Mitgliedern des Arbeiterbildungsvereins noch 1852 zum Vizepräsidenten gewählt. Bald darauf wurde er jedoch nach einer Intervention aus Preußen unter verschärfte Polizeiaufsicht gestellt. 1853 beendete S. seine politischen Aktivitäten und machte sich als Zigarrenhersteller selbständig. Er blieb Mitglied in der Jüdischen Gemeinde, heiratete 1854 und erwarb 1858 das Bürgerrecht.

Stiftungen

Die ersten jüdischen S. datieren auf den Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie waren nach den traditionellen, religiös begründeten Prinzipien der jüdischen Wohltätigkeit ( Sozial- und Wohlfahrtswesen) ausgerichtet und sorgten mit Geld und Naturalien für arme Gemeindemitglieder, Familienangehörige, Bräute, Kranke und dienten rituellen Zwecken; häufig gab es auch mehrere Aufgabenstellungen.

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