Institution

Institut für die Geschichte der deutschen Juden

Die Gründungsgeschichte des I. reicht bis in die frühen fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, als sich einige Hamburger Bürger engagierten, um die geretteten reichen Archivbestände der jüdischen Gemeinden ( Archiv) im Hamburger Raum wissenschaftlich auszuwerten.

Israelitische Freischule

Die F. wurde 1815 als Schule für arme jüdische Kinder gestiftet. Ihre wohlhabenden Gründer waren eng mit der jüdischen Reformbewegung verbunden, die durch eine umfassende Neugestaltung der innerjüdischen Belange eine Angleichung an die nichtjüdische Gesellschaft erreichen wollte.

Israelitisches Krankenhaus

Salomon Heine erbot sich 1839, die gesamte Summe für den Bau eines neuen Hospitals der jüdischen Gemeinde zu übernehmen. Der Bau des 80-Betten-Hauses erfolgte zwischen 1841 und 1843.

Judenbörse

»Judenbörse« Elbstraße (Zeichnung)

Mit dem Wort »J.« wurde seit dem 18. Jahrhundert ein täglicher Markt unter freiem Himmel in der Hamburger Neustadt bezeichnet.

Jüdische Bibliothek und Lesehalle

Jüdische Bibliothek

1909 wurde die J. als ein moderner Bibliothekstyp, der sich besonders durch die Auslage von Zeitungen und Zeitschriften sowie durch Anschaffung populärwissenschaftlicher Bücher auszeichnete, neben der Büchersammlung der Hamburger Gemeinde eingerichtet.

Jüdische Gemeinde (1945-1989)

Empfang bei Bürgermeister Max Brauer

Die Anfänge der neu gegründeten G. nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich urkundlich auf den 8. Juli 1945 bestimmen. An diesem Tag fand eine Besprechung von zwölf Überlebenden statt, die einen vorläufigen Arbeitsausschuss und eine Kultuskommission einsetzten. Etwa 80 Juden hatten zu dieser Zeit ihr Interesse bekundet, die zerstörte G. wiederzubegründen.

Jüdische Gemeinde nach 1989

Gemeinderundschreiben (russisch)

Die Jahreswende 1989/1990 läutete für die Jüdische G. in Hamburg nicht nur einen Generationswechsel in den Gemeindegremien ein, sondern war auch Signal für grundlegende Neuerungen und vertragliche Regelungen mit der Freien und Hansestadt Hamburg.

Jüdischer Kulturbund Hamburg

Als jüdische Künstler 1933 aus dem Kulturbetrieb in Deutschland verbannt wurden, schlossen sich viele dem J. an, dem einzigen Forum, das – unter strenger Kontrolle der NS-Behörden – einem ausschließlich jüdischen Publikum ein künstlerisch-wissenschaftliches Programm bot. Das Regime förderte die Gründung des Bundes, um die kulturelle Ghettoisierung der Juden zu beschleunigen und um gegenüber dem Ausland Toleranz im Umgang mit der jüdischen Bevölkerung vorzutäuschen.

Jüdischer Religionsverband Hamburg

Am 1. Januar 1938 schlossen sich die Deutsch-Israelitische Gemeinde in Hamburg, die Hochdeutsche Israelitengemeinde zu Altona, die Jüdische Gemeinde in Wandsbek und die Synagogen-Gemeinde Harburg-Wilhelmsburg zum J. zusammen.

Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg

Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg

Der Kunsthistoriker Aby Moritz Warburg entwickelte seine studentische Büchersammlung zu einer Bibliothek mit über 60.000 Bänden, die der Universität Hamburg 1919 frei angegliedert wurde und internationale Anerkennung fand. Die Aufbauphase der Bibliothek, ab 1902 bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs, zeichnete sich durch eine kontinuierliche Bestandsentwicklung aus, deren thematischer Mittelpunkt das »Nachleben der Antike« war. Warburg knüpfte Verbindungen zu zahlreichen Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachrichtungen sowie zu Bibliothekaren, Buchhändlern und Antiquaren. Neben der damals ungewöhnlichen Einbindung von Sonderdrucken und Aufsätzen in den Bestand ergänzten Fotografien die Sammlung. Auf bisher unbekannte Weise versammelte Warburg disziplinenübergreifend Buch- und Forschungsmaterialien unter bestimmten kulturwissenschaftlichen Fragen. Neben der frühen Anerkennung durch Fachkreise folgte 1919 bis 1924 die Phase der Institutionalisierung durch Warburgs Assistenten und interimistischen Leiter Fritz Saxl. Ihm gelang es, mit den Schriftenreihen Studien und Vorträge der Bibliothek Warburg sowie mit zahlreichen Vorträgen, Symposien, Konferenz- und Ausstellungsbeteiligungen die Bibliothek in die Wissenschaftskreise einzubinden. Es folgte die Blüte- und Konsolidierungsphase der Bibliothek vom Neubau des Bibliotheksgebäudes (93) 1926 in der Heilwigstraße über den Tod Warburgs 1929 hinaus bis zur Übersiedlung nach England 1933. Die vielen Aktivitäten, die Akzeptanz und die engen Verbindungen zu Wissenschaftlern wie Ernst Cassirer, Erwin Panofsky, Gustav Pauli und anderen verdeutlichen ihren Erfolg. 1933 konnte die Bibliothek vor dem Zugriff der Nationalsozialisten gerettet werden. Sie besteht als »The Warburg Institute« an der Universität London fort. Das Haus in der Heilwigstraße wird seit 1993 von der Aby-Warburg-Stiftung verwaltet.

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